SDG 12 - Nachhaltiger Konsum und Produktion
Lasst uns weniger kaufen, sorgfältiger auswählen, um langfristig damit glücklich zu sein! Für eine sichere Zukunft ist es wichtig, eine nachhaltige Bewirtschaftung und effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen zu erreichen. Das SDG 12 zielt darauf ab, die weltweite Nahrungsmittelverschwendung pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene deutlich zu verringern. Weiteres das Abfallaufkommen durch Vermeidung, Verminderung, Wiederverwertung und Wiederverwendung stark zu reduzieren. Das Ziel sieht auch vor, dass die Menschen überall Informationen über nachhaltige Lebensweisen in Harmonie mit der Natur bekommen.
Was wir machen
Bewusstes Konsumverhalten hat sehr viel Potenzial für unser Welt- und Wertesystem. Leider steht unsere Gesellschaft hier noch ganz am Anfang. Entscheidungen werden bei vielen Menschen vorwiegend über den Preis gesteuert und nicht über die Qualität und Langlebigkeit eines Produktes. Uns ist diese Thematik ein ganz besonders großes Anliegen. In den vergangenen Jahren haben wir unsere Kaufentscheidungen analysiert und kritisch hinterfragt. Beginnend bei unserem Bio Genuss-Frühstück haben wir entschieden, dass unser Frühstück nicht nur zu 100% aus Bio-Produkten besteht, die auch so regional und saisonal wie möglich sind. Außerdem haben wir uns für 2020 vorgenommen die regionale Wirtschaft in Form von regionaler Wertschöpfung zu fördern. Das heißt im Idealfall wird vor Ort gekauft, wenn nicht anders möglich auch online und im allerschlimmsten Fall haben wir uns fünf Mal pro Jahr eine Ausnahmeregelung für Amazon und Ikea zugesprochen. Wir gehen mit Achtsamkeit an neue Anschaffungen heran. Dabei halten wir uns an das Konzept der internationalen Zero Waste Bewegung. Nachdem Bea Johnson, einer der Begründerinnen, im Herbst 2017 zu einem Vortrag nach Wien kam und wir sie zu uns eingeladen haben, konnten wir nicht mehr anders, als unseren Konsum nach den 5 R’s abzuwägen. Die Reihenfolge der 5 Prinzipien spielt eine wichtige Rolle. Vor jedem Kauf muss klar sein, ob wir es wirklich brauchen und ob wir nicht vielleicht noch irgendwo im Haus eine Alternative finden. Dieser Prozess ist immer wieder sehr spannend und aufschlussreich. Das Thema Abfall ist gerade in der Hotellerie ein besonders großes. Gemeinsam mit ÖHV, BOKU, Zero Waste Austria und anderen Hotels und Lieferanten haben wir 2017 ein Projekt gestartet, das der Abfallvermeidung in der Hotellerie gewidmet ist. Hoteliers zu zeigen, dass Nachhaltigkeit nicht immer nur mit einem Mehraufwand, sondern auch mit Kostenersparnis verbunden ist, ist das Ziel dieses Projektes. Im Sommer 2020 werden die Erkenntnisse gesammelt in Form eines Leitfadens veröffentlicht. Man darf gespannt sein.
Räumliche Umsetzung
Das SDG 12 wurde im Zimmer 405 erlebbar gemacht. In diesem Zimmer wollen wir aufzeigen wie wichtig es ist, mit seinem Geld achtsam umzugehen. Die Bettbeleuchtung ist aus Original Brotsimperl, die als Backformen verwendet wurden und über richtig altem Holz hängen. Hier wollten wir die Wiener Brotbacktradition besonders ehren. Die beiden Stehlampen sind alte Glyzinienstämme, die wir einfach umgebaut haben. Die Konsole unter dem TV Gerät war früher ein Stiegengeländer. Und auch den Schaukelstuhl haben wir vor dem Verheizen gerettet. Das ist auch ein Beitrag zu nachhaltigem Konsum – ganz abgesehen davon, dass er sehr bequem ist. Die Garderobe ist aus einer alten Eingangstüre aus Marokko und auf dem alten Heurechen hängen Stofftaschen als Erinnerung, dass man zum Einkaufen nur mehr seine eigenen Taschen mitbringen sollte. Unsere Tasche mit dem Aufdruck: „Ich kam, sah und liebte. Wien!“ können Sie gerne an der Rezeption für € 9,90 erstehen und fortan zum Einkaufen verwenden. Dann denken Sie immer an Ihre Zeit hier bei uns. Die Kofferdecke und die Polsterüberzüge waren einmal Hemden. Der Kleiderschrank ist ein Vollholzkasten, der früher in einem anderen Zimmer stand. Wir haben es einfach nicht übers Herz gebracht haben, ihn wegzugeben – also wurde er kurzerhand umgebaut. Im Bad erinnert viel an nachhaltige Konsummuster und an das Kochgeschirr von früher. WC Papierhalter, Ersatzhalter und auch die beiden Schminkspiegel dienten früher der Zubereitung von guten Speisen, als man noch kein Lieferservice kannte. Alle Kleiderbügel - sowohl an der Wand als auch im Kasten - haben wir von vielen Kolleginnen geschenkt bekommt. Holzkleiderbügel sind bei weitem nachhaltiger als ihre Gefährten aus Plastik oder gar Aluminium. Die österreichische Hotellerie ist ein sehr wichtiger Wirtschaftsfaktor in unserem Land. Vielen Dank dafür, dass Sie mit Ihrem Besuch bei uns diese aufstrebende Branche unterstützen!